25.05.2022

Madeline Gannon: Researcher in Residence

Im Rahmen des Programms «Researcher in Residence» war die interdisziplinäre Künstlerin Madeline Gannon beim NFS Digitale Fabrikation zu Besuch. Während ihres Aufenthaltes an der ETH Zürich erforschte sie die Verbindungen zwischen Mensch und Maschine. Dabei entstand die die Roboter-Performance «Other Natures».

Madeline Gannons Spitznamen ist die «Roboterflüsterin». Beobachtet man die Amerikanerin bei ihrer Arbeit im Robotic Fabrications Lab (RFL), dann wird auch klar, woher der Name rührt. Madeline dressiert nämlich riesige Industrieroboter, fast wie Zirkustiere. Die Roboter, die normalerweise im RFL für die Herstellung von komplexen Strukturen und für die Forschung im Bereich der Roboterkonstruktion eingesetzt werden, erhalten so für eine kurze Weile eine neue Bestimmung. Ziel von Madelines Forschung ist es, die Verbindungen zwischen Mensch und Maschine zu ergründen. Sie schreibt den Robotern mittels Technologien menschliche Verhaltensweisen zu.

An der ETH Zürich hat Madeline dafür eine dynamische Erfassungs-, Steuerungs- und Kommunikationssoftware implementiert, um den Maschinen Leben einzuhauchen und «ihnen einen kurzen Urlaub vom Alltag zu ermöglichen». Mit künstlicher Intelligenz lernen die Roboter von den menschlichen Bewegungen. Gesten wie Handbewegungen und Kopfausrichtung liefern elementare Informationen, die die Roboter benötigen, um zu entscheiden, wie sie auf die Person in ihrer Nähe reagieren sollen. Durch die Programmierung und durch die in der Umgebung integrierte Tiefensensoren merken die Roboter, wenn sich ein Mensch in ihrem Revier bewegt. So kommt es, dass sich die Roboterarme neugierig nähern, sich vorsichtig zurückziehen oder aus sicherer Entfernung beobachten, um sich danach wieder angriffslustig und energisch zu nähern.

«Other Natures» wurde im RFL vor einer 360º Audienz aufgeführt. Die Performance war Teil des Symposiums Digital Matters - Digital Materiality und wurde vom NFS Digitale Fabrikation unterstützt.


Das NCCR Digital Fabrication - Researcher in Residence Programm fördert den interdisziplinären Austausch zwischen Expert*innen aus Wissenschaft, Industrie und Kunst. Während eines Aufenthalts an der ETH Zürich oder einer Partnerinstitution wird die Forschung der eingeladenen Expert*innen vorangetrieben. Während einer intensiven Zusammenarbeit mit dem NFS DFAB der ETH Zürich oder mit Partnerinstitutionen erhalten die Forschenden eine externe Perspektive auf ihre Arbeit. Das Programm fördert die Zusammenarbeit mit nationalen und internationalen Partner*innen.